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Feedbackgespräch nach der Probezeit: So gelingt es

Wenn Mitarbeiter in einen neuen Job starten, beginnt in der Regel nicht nur die Einarbeitung, sondern auch die Probezeit. Dieser Zeitraum ist dazu da, dass beide Seite ausloten, ob sie zusammen passen. Der neue Beschäftigte soll außerdem herausfinden, ob der Job das ist, was er sich darunter vorgestellt hat. Um diesen Zeitraum zu reflektieren, bieten einige Arbeitnehmer daher ein Feedbackgespräch nach der Probezeit an. 

Feedbackgespräch am Ende der Probezeit

 

In der Regel findet das Feedbackgespräch kurz vor dem Ende der Probezeit statt. Denn zu diesem Zeitpunk haben noch alle Beteiligten die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis ohne größeren Aufwand zu beenden. Der Grund dafür liegt in der verkürzten Probezeit. Denn während der Probezeit können beide Parteien das Arbeitsverhältnis ohne Angabe von Gründen innerhalb von zwei Wochen kündigen. Nach dem Ende der Probezeit sieht das schon anders aus. Dann gelten längere Kündigungsfristen und zumindest der Arbeitgeber braucht einen handfesten Kündigungsgrund, wenn er sich von seinem Beschäftigten trennen möchte. 

 

Feedbackgespräch nach der Probezeit: So bereiten Sie sich vor

 

Meist kündigt der Arbeitgeber einige Tage vorher an, dass er sich gerne mit Ihnen über den bisherigen Ablauf der Einarbeitung und Ihrer Probezeit unterhalten möchte. Nutzen Sie also die Zeit, die Ihnen bis zu dem Termin bleibt, um sich auf das anstehende Feedbackgespräch vorzubereiten. Es geht dabei nicht darum, dem Arbeitgeber unbedingt gefallen zu wollen. Vielmehr sollten Sie das Gespräch für sich nutzen um herauszufinden, ob Sie wirklich langfristig im Unternehmen arbeiten möchten. 

 

Denn auch Ihr Arbeitgeber wird das tun. Sie sollten nicht davon ausgehen, dass schon vor dem Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit feststeht, ob Sie übernommen werden oder nicht. Denkbar ist auch, dass sich Ihr Arbeitgeber erst während des Gesprächs einen abschließenden Eindruck von Ihnen und Ihrer Arbeitsweise macht.

 

Das soll nun jedoch nicht bedeuten, dass Sie das Feedbackgespräch als allzu großen Druck empfinden sollten. Sicherlich hängt einiges davon ab und Sie sollten das Gespräch am Ende der Probezeit mit der nötigen Sorgfalt angehen. Verstellen sollten Sie sich dabei jedoch nicht. Schließlich geht es um Ihre berufliche Zukunft.

 

Um das Feedbackgespräch am Ende der Probezeit vorzubereiten und nicht von Fragen überrascht zu werden, können Sie zum Beispiel eine Antwort auf folgende Fragen vorbereiten.

 

Feedbackgespräch am Ende der Probezeit: Mögliche Fragen

 

Unter Umständen stellt Ihnen ihr Chef oder der Personalverantwortliche im Feedbackgespräch eine der folgenden Fragen oder eine Variation davon. Es ist als durchaus sinnvoll, wenn Sie sich schon vor dem Gespräch überlegen, wie Sie auf die jeweilige Frage reagieren. Das hat den weiteren Vorteil, dass Sie bei dieser Gelegenheit für sich reflektieren, wie die bisherige Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber gelaufen ist. 

 

  1. Wie würden Sie die bisherige Einarbeitung beschreiben? 
  2. Wurden Ihre Erwartungen an die Einarbeitung erfüllt? 
  3. Falls nicht, was fehlt Ihnen, was würden Sie gerne verändern?
  4. Fühlen Sie sich gut aufgehoben?
  5. Sind Sie im Unternehmen angekommen?
  6. Entsprechen die Tätigkeiten, die Sie nun bei uns ausüben dem, was Sie sich vorgestellt haben?
  7. Werden Ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Stärken bei Ihrer täglichen Arbeit berücksichtigt?
  8. Wie ist der Zusammenhalt im Team? 
  9. Können Sie ihre Kollegen um Hilfe bitten, wenn es Probleme gibt?
  10. Wie empfinden Sie das Betriebsklima allgemein bei uns?
  11. Welche Erfahrungen waren besonders positiv?
  12. Welche Erfahrungen waren negativ für Sie?
  13. Was sind Ihre Ziele für die nächsten sechs Monate bei uns?
  14. Bieten wir Ihnen ausreichend Unterstützung?
  15. Können wir etwas tun, um Sie noch mehr zu fördern?

 

Die Phasen im Feedbackgespräch

 

Neben den typischen Fragen, die Sie im Feedbackgespräch am Ende der Probezeit erwarten können, können Sie sich noch weiter vorbereiten: Feedbackgespräche laufen in der Regel nach dem selben Aufbau ab. Konkret sind das die folgenden Phasen, auf die Sie ebenfalls gefasst sein sollten:

 

  1. Phase: Gesprächseinstieg. Dieser Phase ist von typischem Vorgeplänkel geprägt. Ihr Chef oder der Personalverantwortliche wird zunächst ein wenig Smalltalk mit Ihnen führen. Damit will er oder sie erreichen, dass Sie möglichst entspannt in das Feedbackgespräch starten. Denn nur so kann er einen Eindruck davon erhalten, wie erfolgreich die Einarbeitung war und wie Sie den Ablauf der Probezeit beurteilen.
  2. Phase: Analyse. Danach geht es häufig relativ schnell in medias res. Nun möchte Ihr Gesprächspartner möglichst viele Informationen von Ihnen erhalten: Was haben Sie bisher gemacht, wie sehen Ihre täglichen Aufgaben aus und wie zufrieden sind Sie im Unternehmen und mit Ihrer Tätigkeit. Diese Phase dient der Bestandsaufnahme. Der Personalverantwortliche möchte wissen, wo Sie stehen und ob es von Ihrer Seite Kritikpunkte gibt.
  3. Phase: Planung. Anschließend versucht der Personalverantwortliche häufig, die anstehenden Aufgaben zu planen oder Veränderungen anzustoßen. Wenn Sie klar formulieren können, welche Veränderungen Sie sich wünschen, ist jetzt die Gelegenheit, das zu tun. Gemeinsam mit dem Personalverantwortlichen können Sie Lösungswege und -schritte erarbeiten, um die weitere Zusammenarbeit bestmöglich zu gestalten. Dazu müssen Sie natürlich wissen, welche Art von Veränderung Sie brauchen. Und aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Sie sich vor dem Feedbackgespräch darüber klar werden, wo Sie stehen und wo Sie hin möchten. Ein Ausblick auf die weitere Zusammenarbeit gehört ebenfalls in diese Phase. So können Sie jetzt ansprechen, wenn Sie sich Weiterbildungen oder bestimmte Entwicklungsmöglichkeiten wünschen 
  4. Phase: Gesprächsbeendigung. Was bei keinem Gespräch und schon gar nicht beim Feedbackgespräch am Ende der Probezeit vergessen werden darf, ist der Gesprächsausstieg. Denn ebenso wie der gute Einstieg ins Gespräch gehört auch eine wertschätzende und freundliche Verabschiedung zu einem gelungenen Gespräch dazu. Das umso mehr, weil der letzte Eindruck, den unser Gesprächspartner von uns hat, uns besonders im Gedächtnis bleibt. Nutzen Sie daher die Chance, die Ihnen diese Gesprächsphase bietet und hasten Sie nicht einfach aus dem Raum, sondern nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Bedanken Sie sich bei Ihrem Gesprächspartner und allen anderen Anwesenden für die Zeit und das wertvolle Gespräch. Drücken Sie außerdem aus, dass Sie sich auf die weitere Zusammenarbeit freuen. Auch wenn das Gespräch einen weniger erfreulichen Ausgang hat, dürfen Sie diesen Punkt nicht überspringen. Sollte das Feedbackgespräch damit enden, dass Sie und Ihr Arbeitgeber sich darauf einigen, das Arbeitsverhältnis nicht weiterzuführen, gehört auch dann eine wertschätzende Verabschiedung mit dazu. In diesem Fall drücken Sie ihr Bedauern aus, dass das Arbeitsverhältnis noch in der Probezeit endet. Trotzdem sollten Sie sich auch in diesem Fall für die Zusammenarbeit und die Chance, die Sie erhalten haben, bedanken. Damit beweisen Sie Größe und Souveränität. Eigenschaften, die Ihnen bei dem nächsten Arbeitgeber mit Sicherheit weiterhelfen werden. 

 

Bildnachweis: photographee.eu by shutterstock

 

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