Gender Pay Gap
Die sogenannte Gender Pay Gap beschreibt als Begriff aus der Sozialökonomie das geschlechtsspezifische Lohngefälle oder konkreter: die Lohnlücke in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen. Tatsächlich werden Männer nach wie vor in vielen Branchen immer noch besser bezahlt als ihre Kolleginnen in den gleichen Berufen. Diese geschlechtsspezifischen Verdienstunterschiede sind eine Diskriminierung der Frauen. Bei HIT steht das Thema gleichberechtigte Bezahlung längst auf der Agenda. Als moderner Personaldienstleister ist es HIT wichtig, dass alle Arbeitnehmer ein Recht auf eine gleiche Bezahlung haben.
Inhaltsverzeichnis
Die Gender Pay Gap: Geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede als konkrete Zahl
Auch wenn es zunächst kompliziert klingen mag: Die Gender Pay Gap verdeutlicht den Unterschied beim Einkommen von Männern und Frauen mithilfe einer konkreten Zahl. Der Verdienstunterschied bzw. die Lücke (engl.: Gap) zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern wird als prozentualer Anteil des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohns von Männern angegeben. Dabei wird noch zwischen der unbereinigten und der bereinigten Gender-Pay Gap unterschieden. Die bereinigte Gender Pay Gap berücksichtigt zusätzlich strukturelle Faktoren, wie Unterschiede bei Berufen, Bildungsstandards und die Tatsache, dass Frauen leider immer noch seltener in Führungspositionen anzutreffen sind als Männer.
Die jeweilige Prozentzahl veröffentlicht u.a. das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) jährlich als „Global Gender Gap Report“ für mehr als 150 Länder. Leider gehört Deutschland zu den Staaten, in denen die Gender Pay Gap am höchsten ist. Die unbereinigte Lohnlücke (Gender Pay Gap), bemessen am Bruttostundenlohn aller erwerbstätigen Männer und Frauen, ergab laut der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Jahr 2020 eine Lohnlücke von circa 20 Prozent in Deutschland (1). Die bereinigte Lohnlücke liegt laut Statistischem Bundesamt aktuell bei sechs Prozent (2).
Ursachen für die Gender Pay Gap
Was bedeuten diese Zahlen? Welche Ursachen sind dafür verantwortlich? Die konkreten Antworten lauten:
- Unterschiede bei der Berufswahl
Verschiedene Untersuchungen, u.a. der EU-Kommission, haben festgestellt, dass Berufe, die überdurchschnittlich oft von Frauen gewählt werden, unterdurchschnittlich bezahlt werden. Offenbar liegt das nicht unbedingt an den Berufen selbst: Experimentelle Studien zeigten, dass von Frauen dominierte Berufe häufig unterbewertet, die männerdominierten Berufe dagegen überbewertet werden. - Der Frauenanteil in Niedriglohnberufen ist besonders hoch
In typischen Niedriglohnberufen wie in der Reinigung (85 Prozent), im Verkauf (73 Prozent) oder im Gesundheitsbereich (77 Prozent) ist der Frauenanteil besonders hoch. - Der Männeranteil in Führungspositionen ist deutlich höher
Frauen gehören statistisch betrachtet überdurchschnittlich häufig (13 Prozent) zu den ungelernten Beschäftigten (Männer: acht Prozent), während Männer deutlich häufiger in leitenden Positionen (13 Prozent) tätig sind als Frauen (sieben Prozent).
- Frauen studieren seltener MIINT
Frauen entscheiden sich seltener für ein Mathematik-, Informatik-, Technik oder naturwissenschaftliches Studium (MINT-Fächer) und sind somit seltener in den hochbezahlten Berufen dieser Fachrichtungen anzutreffen. - Die Leistungsfähigkeit von Frauen wird geringer eingeschätzt
Heutzutage eigentlich schwer vorstellbar, aber aktuelle Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, das die Leistungsfähigkeit von Frauen immer noch niedriger eingeschätzt wird als die von Männern – entsprechend werden Frauen immer noch geringer entlohnt als Männer - Frauen haben bei der Berufswahl die Familienplanung mehr im Blick
Die Vereinbarkeit der Berufsausübung mit der Familienplanung wird von Frauen bei der Berufswahl stärker berücksichtigt als von Männern. Hier scheint die längst veraltete Auffassung, dass vor allem Frauen für die Versorgung von Kindern und die Organisation des Familienlebens verantwortlich wären, leider noch zu greifen. - Der Mutterschutz bedeutet oft einen Karriereknick für Frauen
Tatsächlich werden Frauen nach wie vor in Partnerschaften als hauptverantwortlich für die Kinderbetreuung und Familienorganisation angesehen. Somit bedeutet das Mutterwerden für viele Frauen immer noch einen echten Karriereknick, der mit Teilzeittätigkeit und dem Zurücktreten von anspruchsvollen Berufstätigkeiten einhergeht (3).
HIT setzt auf Gleichberechtigung statt Gender Pay Gap
Als moderner Personaldienstleister sieht HIT es als Teil der eigenen Unternehmensverantwortung an, sich für mehr Gleichberechtigung beim Einkommen von Männern und Frauen einzusetzen und Verdienstunterschiede als geschlechtsspezifische Diskriminierung der Frau abzuschaffen. Wir sagen Nein zur Gender Pay Gap und Ja zu gleichen Chancen für Männer und Frauen.
* alle Begriffe wie „Arbeitnehmer, Kollegen, Mitarbeiter, Vorgesetzte etc.“ werden für alle Beschäftigten weiblichen, männlichen und diversen Geschlechts verwendet