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Hitze am Arbeitsplatz

Sommer, Sonne, Strand – Büro. Das passt manchmal nicht so gut zusammen. Vor allem dann nicht, wenn Arbeitnehmer wegen der großen Hitze am Arbeitsplatz vor lauter Schwitzen gar nicht mehr zum Arbeiten kommen. Wie Sie sich trotzdem im Sommer wohlfühlen können, erfahren Sie hier. Büro statt Strand, Fabrikhalle statt Schwimmbad – manchmal kann man es sich eben nicht aussuchen. Für alle Arbeitnehmer, die bei diesen Temperaturen arbeiten müssen, haben wir einige Tipps, wie sie es trotz Hitze gut am Arbeitsplatz aushalten können. Wenn andere die Sonne genießen, müssen Sie arbeiten? So ist das eben manchmal. Zum Ausgleich haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie trotz Hitze am Arbeitsplatz konzentriert arbeiten können, ohne viel zu schwitzen.

Hitze am Arbeitsplatz kann zu einer echten Belastung werden

Wir kennen das vermutlich alle: Wenn es so richtig heiß ist, möchte man sich am liebsten in den Schatten flüchten und nichts tun. Am Arbeitsplatz geht das aber leider nicht – und das kann ganz schön belastend sein. Denn wenn draußen die Temperaturen steigen, sinken die Motivation und die Konzentrationsfähigkeit bei den Beschäftigten. Laut Statistik steigt mit der Grad-Zahl sogar die Wahrscheinlichkeit für Arbeitsunfälle.

Verpflichtungen des Arbeitsgebers bei Hitze am Arbeitsplatz

Der Arbeitgeber ist laut Arbeitsstättenverordnung (ASR A3.5) verpflichtet, für eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur in sämtlichen Arbeitsräumen zu sorgen. Das betrifft sowohl die Arbeits-, als auch die Pausen-, Bereitschafts- und Sanitätsräume. Frage Sie bei Bedarf gern Ihren Betriebsrat, wie weit der Arbeitsschutz hier greift. Wie hoch die gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur in Grad Celsius jedoch genau sein soll, ist tatsächlich nirgendwo explizit geregelt.

In der Regel setzt man diese Temperatur bei 26 Grad Celsius an. An besonders heißen Tagen im Sommer muss der Arbeitnehmer aber auch mit Temperaturen von über 30 und sogar 35 Grad zurechtkommen. Sofern der Arbeitgeber für geeignete Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Jalousien sorgt, sind die Beschäftigten aufgefordert, sich mit der Hitze am Arbeitsplatz zu arrangieren. Hitzefrei kennt das Arbeitsrecht nämlich nicht.

Ganz klar: Gegen die hohen Außentemperaturen sind Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen machtlos. Trotzdem können Sie einige Dinge unternehmen, um sich vor hohen Temperaturen am Arbeitsplatz zu schützen. Probieren Sie doch einmal die folgenden Hilfsmaßnahmen aus:

Das können Sie gegen die Hitze am Arbeitsplatz tun

  • Lüften Sie, wenn es kühl ist!
    Falls möglich, sollten Sie an ihrem Arbeitsplatz lüften, solange es noch (oder schon) kühl ist, idealerweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
  • Sorgen Sie nach Möglichkeit zwischendurch für Durchzug!
    Fenster nicht nur kippen, sondern komplett öffnen – selbstverständlich nur dann, wenn es Ihnen erlaubt ist. Auch die Türen sollten für einige Minuten ganz geöffnet bleiben, um für ordentlich Durchzug zu sorgen und die Lufttemperatur in den Räumen herunterzukühlen. Nach zehn bis 15 Minuten ist die Luft ausreichend ausgetauscht und Hitze am Arbeitsplatz zumindest vorübergehend passé.
  • Passen Sie ihre Arbeitszeit an die Temperaturen an!
    Gleitzeit oder flexible Arbeitszeiten, womöglich im Homeoffice? Im Sommer ideal, um der Hitze am Arbeitsplatz zu entkommen! Legen Sie Ihre Arbeitszeit in die Stunden, in denen sich die Temperaturen noch aushalten lassen und es noch nicht ganz so heiß ist. Das sind übrigens auch die Zeiten, in denen man gut lüften kann. Wenn Sie flexible Arbeitszeiten haben, könnten Sie bereits vor sieben Uhr morgens anfangen zu arbeiten. So nutzen Sie die noch kühlen Stunden, um Aufgaben zu erledigen, die Ihre volle Konzentration erfordern.
  • Machen Sie mehrere kurze Pausen!
    Bei hohen Temperaturen empfiehlt es sich, statt einer langen Mittagspause mehrere kurze Pausen einzulegen. Diese Zeit können Sie nutzen, um sich beispielsweise kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen – auch ein toller Tipp, wenn Ihnen heiß ist.
  • Nutzen Sie einen Ventilator – mit Genehmigung!
    Technische Hilfsmittel lassen die Gradzahlen am schnellste sinken. Für Klimaanlagen, Lüfter, Ventilatoren und alle anderen elektrischen Geräte, die am Arbeitsplatz betrieben werden, müssen Sie allerdings immer die Erlaubnis Ihres Chefs einholen. Nur selten zählt der Strom, den das zur Kühlung verwendete Gerät verbraucht, nämlich zu den üblichen Arbeitsmitteln, die Ihnen der Chef zur Verrichtung Ihrer Tätigkeit bereitstellt. Glücklicherweise haben die meisten Arbeitgeber aber nichts dagegen, wenn ein Ventilator am Arbeitsplatz betrieben wird. Fragen Sie einfach nach.
  • Nutzen Sie klassische Hilfsmittel!
    Ein kaltes Fußbad (wohlwollende Kollegen und gepflegte Füße vorausgesetzt) funktioniert ohne Strom und wirkt an heißen Tagen Wunder. Ein nasses Tuch am geöffneten Fenster kann durch Verdunstungskälte die Lufttemperatur unkompliziert und merklich kühlen. Der wohl heißeste Tipp: Spendieren Sie Ihren Kollegen eine Runde Eis – als Chef machen Sie sich damit an heißen Tagen besonders bleibt und sind dann „echt cool“!
  • Tragen Sie luftige Kleidung!
    Achtung: Bei diesem Tipp sollten Sie den Dresscode Ihres Unternehmens oder Ihrer jeweiligen Abteilung unbedingt beachten. Wenn aber möglich, mit der Kleiderordnung vereinbar und von den Kollegen akzeptiert, kommen Sie an heißen Tagen doch einfach mal ohne Sakko zur Arbeit, tragen Sie Rock statt Jeans oder lassen Sie die Krawatte weg.
  • Meiden Sie zusätzliche Wärmequellen!
    Drucker, Kopierer, Scanner und Lampen sollten – wenn möglich – an heißen Tagen ausgeschaltet werden. Diese Geräte treiben die Temperaturen am Arbeitsplatz noch zusätzlich in die Höhe.

Die optimale Ernährung bei Hitze am Arbeitsplatz

Neben den genannten Dingen, die eher äußerlich wirken, können Sie auch weitere Maßnahmen ergreifen, um sich gegen die Hitze am Arbeitsplatz zur Wehr zu setzen. Eine große Rolle spielt dabei die Ernährung:

  • Essen Sie leichte Speisen!
    In der Mittagspause ist Ihnen bei hohen Temperaturen vielleicht ohnehin nicht nach einem Braten mit Klößen. Das ist auch gut so, denn fettige und schwere Gerichte belasten den Kreislauf zusätzlich. Entscheiden Sie sich lieber für ein leichtes Mittagessen wie Salat oder Obst. Diese Dinge schmecken im Sommer nicht nur besonders gut, damit vermeiden Sie insbesondere bei Hitze am Arbeitsplatz auch das gefürchtete Suppenkoma. Netter Nebeneffekt: Der Sommerfigur kommen Sie mit einem Salat statt eines Burgers ein gutes Stückchen näher.
  • Trinken Sie ausreichend und mit Bedacht
    Um fit zu bleiben und produktiv arbeiten zu können, müssen wir alle viel trinken. Bei hohen Temperaturen und im Sommer gilt das besonders. Zwei bis drei Liter dürfen es schon sein, am besten reines Wasser. Versuchen Sie regelmäßig zu trinken und nicht zu warten, bis Sie durstig werden. Auf heiße und sehr kalte Getränke sollten Sie verzichten, diese kurbeln den Kreislauf zusätzlich an und lassen Sie noch mehr schwitzen. Empfehlenswert sind bei Hitze am Arbeitsplatz auch Kräuter- oder Früchtetees auf Zimmertemperatur.

Übrigens: Für Schwangere gelten besondere Regeln bei Hitze am Arbeitsplatz. Haben werdende oder stillende Mütter ein Attest eines Arztes, dass ihnen die Hitze nicht gut bekommt, muss der Arbeitgeber sie ganz besonders vor hohen Temperaturen schützen. Gelingt ihm das nicht in ausreichendem Maße, muss sie von der Arbeit freigestellt werden.

Für alle anderen Arbeitnehmer gilt bei großer Hitze am Arbeitsplatz: Durchhalten und auf den Feierabend warten, denn der kommt bestimmt – und ist bei heißen Temperaturen besonders schön.

Fotoquelle: Fotolia, Urheber: absolutimages

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