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Jobsuche

Wer auf Jobsuche ist, rechnet in den meisten Fällen nicht damit, dass er Opfer eines Betrugs werden könnte  – und genau das nutzen einige Kriminelle aus. Beim sogenannten Bewerbungs- oder Job-Scamming stehlen sie die Identität der Bewerber. Mit den geklauten Daten eröffnen sie dann beispielsweise ein Bankkonto, um Geld zu waschen. Wie Sie den Betrugsversuch vermeiden und was Sie tun können, um sich zu schützen, erfahren Sie hier…

Identitätsdiebstahl bei der Arbeitsplatzsuche

Gerade der Identitätsdiebstahl war in den letzten Monaten wieder vermehrt zu beobachten. Kein Wunder, denn die Masche ist ausgefeilt. Zugegeben, es gibt auch diejenigen Betrüger, die es sich wirklich einfach machen. Da wird auf Internetbörsen wie beispielsweise Ebay Kleinanzeigen ein Job angeboten, der eigentlich zu schön ist, um wahr zu sein: „1590 Euro brutto in Teilzeit von zuhause aus.“ Diese Angebote sollten Bewerber ohnehin stutzig machen. Nicht nur wegen der unprofessionellen Präsentation auf Ebay Kleinanzeigen.

Daneben gibt es aber Jobangebote, die durchaus realistisch klingen. Das meist nicht nur deshalb, weil sich die Kriminellen viel Mühe investieren. Sie kopieren nämlich ganze Internetseiten bekannter Unternehmen und veröffentlichen dort ihre gefälschten Angebote. Das kommt sogar so häufig vor, dass die Landeskriminalämter vor dieser Masche warnen. Im April war es das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen, das sich dazu äußerte.

 

Vorsicht bei Übermittlung persönlicher Daten

Die Betrüger gehen bei dem Job-Scamming in der Regel ähnlich vor: Nachdem der Bewerber bei seiner Suche nach einem neuen Job auf ihr Angebot gestoßen ist und sich bewirbt, nimmt die Betrugsmasche ihren Anfang. Dazu soll der Interessent vorab persönliche Daten übermitteln. Und zwar nicht nur die üblichen Angaben, wie Name und Adresse, sondern noch weitere wie beispielsweise die Personalausweisnummer. Aber vor allem soll er das in einem Online-Verfahren machen.

 

Video-Ident-Verfahren hufig Falle

Genau hier geht es mit dem Job-Scamming richtig los. Denn der vermeintliche Arbeitgeber bittet den Bewerber darum, seine Identität mithilfe des Video-Ident-Verfahrens zu bestätigen. Verbraucher kennen dieses Verfahren daher, wenn sie online ein Bankkonto eröffnen wollen. Statt sich bei einem Postmitarbeiter auszuweisen und so seine Identität zu bestätigen, geschieht das in diesem Fall mithilfe eines Videos von sich selbst.

Bewerber sollten spätestens dann bei ihrer Jobsuche sehr vorsichtig sein, wenn der vermeintliche Arbeitgeber sie zu einem derartigen Verfahren auffordert. Häufig heißt es, der Bewerber solle zur Bestätigung seiner Identität ein Konto bei einer Bank (häufig ist es N26) eröffnen, das nach der Bestätigung sofort wieder gelöscht werde.

In anderen Fällen verbinden die Kriminellen die Kontoeröffnung mit dem ersten Arbeitsauftrag. In der betrügerischen Stellenausschreibung suchen die vermeintlichen Arbeitgeber nach Bewerbern, die bestimmte Abläufe und Dienstleistungen von Zuhause aus überprüfen. Wie zum Beispiel die Kontoeröffnung über das Video-Ident-Verfahren. Wenn sich die Bewerber mit diesem ersten Auftrag einverstanden erklären, handeln sie allerdings nicht für ihren neuen Arbeitgeber, sondern für Betrüger, die ihre Identität stehlen. Denn in beiden Fällen wird das Konto zur Geldwäsche genutzt.

 

Das sollten betrogene Bewerber tun

Meist merken Bewerber erst dann von dem Betrug, wenn es schon zu spät ist und sie Post von der Polizei oder Staatsanwaltschaft erhalten. Daher sollten Sie niemals zu leichtgläubig mit Ihren Daten umgehen und vor allem nicht am Video-Ident-Verfahren einer Bank teilnehmen. Außerdem können Sie folgende Schritte unternehmen, wenn Sie vermuten, sie könnten bei der Jobsuche auf einen Betrüger hereingefallen sein:

  1. Falls Sie an der Echtheit der Website zweifeln: Rufen Sie bei dem tatsächlichen Unternehmen an und erkundigen Sie sich nach dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz. Ist die Ausschreibung dort nicht bekannt, ist die Website vermutlich gefälscht.
  2. Übersenden Sie keine persönliche Daten oder gar Ausweisdokumente – auch nicht auf postalischem Wege.
  3. Sollten Sie bereits ein Konto eröffnet haben, lassen Sie es sofort sperren.
  4. Wenn Sie vermuten, dass mit Ihren Daten bereits eine Straftat begangen wurde, stellen Sie umgehend eine Strafanzeige bei der örtlichen Polizeibehörde.

 

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