Magazin / Tipps / Positiv denken

Positiv denken

Menschen, die positiv denken, sind in der Regel glücklicher als andere. Nun denken vor allem die unglücklichen Arbeitnehmer, dass sie mit dem richtigen Job oder einer Beförderung endlich den ersehnten Zustand erreichen können. Die Realität ist aber eine andere: Vor allem die Ergebnisse der Glücksforschung zeigen, dass Glück zu ungefähr 40 Prozent an unserer inneren Einstellung liegt. Grund genug, daran zu arbeiten – und wie das geht, lesen Sie hier.

Die beste Voraussetzung für Erfolg

Meist ist Erfolg nicht der Grund dafür, dass wir glücklich sind, sondern umgekehrt: Glückliche Menschen gehören zu den erfolgreichen Zeitgenossen. Darauf deuten unterschiedliche Ergebnisse aus der Glücksforschung hin. Der Zusammenhang ist dabei folgender: Unser Gehirn scheint leistungsfähiger zu sein, wenn wir positiv denken und uns den positiven Aspekten in einer Situation bewusst zuwenden.

Das bestätigen auch die Zahlen: Ein Gehirn, das hauptsächlich mit positiven Gedanken beschäftigt ist, leistet bis zu einem Drittel mehr als Gehirne von Menschen, die sich zum großen Teil mit negativen Aspekten befassen. Und wer leistungsfähiger ist, der hat auch bessere Chancen darauf, im Beruf erfolgreich zu sein. Abgesehen davon, dass uns mit guter Laune die Arbeit meist auch leichter von der Hand geht.

 

Positive Gedanken haben noch weitere Vorteile

Natürlich ist bei dem beruflichen Erfolg noch lange nicht Schluss. Wer eher die positiven Aspekte betrachtet und dazu neigt, die negativen nicht ganz so stark zu gewichten, kann noch auf andere Weise profitieren:

 

  • Gesundheit: Positive Gedanken können tatsächlich auch einen Einfluss auf unsere Gesundheit und damit unser Wohlbefinden haben. Unser Immunsystem kann in der Regel besser auf Angriffe von Außen reagieren und schneller die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren, wenn wir guter Dinge sind. Daneben schüttet unser Körper mehr Botenstoffe wie Dopamin aus, was wiederum die gute Laune beflügelt. Und zu guter Letzt sind Menschen mit einer positiven Einstellung resistenter gegen Stress und damit auch gegen die unerwünschten Begleiterscheinungen, die dieses Phänomen hat (Herz-Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen, Störungen im Hormonhaushalt und letztlich Burnout).
  • Soziale Kontakte: Auch die Beziehungen zu anderen Menschen werden von unserer Laune bestimmt. Überlegen Sie doch einfach einmal selbst: Umgeben Sie sich lieber mit Menschen, die gut gelaunt und positiv gestimmt sind oder mit einem Miesepeter, der wirklich an jeder Situation und zu jeder Gelegenheit etwas auszusetzen hat? Menschen, die positiv denken haben daher in der Tendenz mehr Bekannte und Freunde als Menschen, die ständig schlecht gelaunt sind. Und unsere sozialen Beziehungen haben wiederum einen Einfluss auf andere Aspekte: Wer viele Kontakte hat, der hat auch bessere Chancen, über Vitamin B an den begehrten Job zu kommen.
  • Selbstbewusstsein: Positiv denken bedeutet auch, eine positive Eigenwahrnehmung zu haben. Wenn Sie eine gesunde Einstellung zu Ihren Erfolgen und Ihrer (beruflichen) Leistung haben, stärkt das Ihr Selbstwertgefühl. Und auch in diesem Fall ist bei dem gesteigerten Selbstwertgefühl noch nicht Schluss: Menschen mit einem guten Selbstbewusstsein sind wiederum erfolgreicher als andere und wirken auf ihre Umwelt anziehender. Daneben sind sie insgesamt zufriedener. Positiv denken in diesem Sinne kann damit als Form der Achtsamkeit interpretiert werden. Eine gesunde Einstellung zu sich und seinem Leben führt dazu, dass Sie sich gut um sich selbst kümmern und psychisch gesund bleiben.

 

 

Die Anleitung

Jetzt möchten Sie aber endlich wissen, wie Sie die Macht der positiven Gedanken für sich nutzen können? Dann haben wir ein paar Tipps, mit denen Sie zu optimistischeren Denkmustern kommen können. Eins noch vorab: Die Hinweise wirken natürlich nicht sofort und auch nicht auf Knopfdruck. Um langfristig zu einer positiven Lebenseinstellung zu kommen, müssen die folgenden Denkmuster in Fleisch und Blut übergehen – und dazu ist einiges an Übung und Wiederholung notwendig.

  • Machen Sie sich Ihre Gedanken bewusst: Häufig laufen negative Gedanken und Gefühle ganz unbewusst ab. Das heißt aber leider nicht, dass sie uns deshalb nicht beeinflussen würden – im Gegenteil. Gerade diese unbewussten Mechanismen können unsere Laune ganz erheblich in den Keller ziehen. Ein Ausweg aus der Misere kann sein, sich Ihre Gedanken so häufig wie möglich bewusst zu machen. Sobald Sie merken, dass Ihre Stimmung schlechter wird oder dass Sie in einem Gedankenkarussell aus negativen Stimmungen gefangen sind, sollten Sie aktiv werden. Spüren Sie Ihren Gedanken nach und identifizieren Sie negative Gefühle.
  • Tauschen Sie negative Gedanken aus: Wenn Sie wissen, in welchen Situationen Sie zu negativen Gedanken neigen, versuchen Sie diese zu ersetzen. Stehen Sie beispielsweise vor einer Aufgabe, die Ihnen Angst macht, können Sie ganz aktiv gegen pessimistische Gedanken vorgehen. Statt sich selbst einzureden, dass Sie es nicht können, können Sie die Situation positiv drehen und sich (in Gedanken) vorsprechen, dass Sie die Situation ganz sicher meistern werden. Diese positive Autosuggestion wirkt mit etwas Training. Denken Sie nur an die Erfolge, die die selbsterfüllende Prophezeiung vorweisen kann.
  • Halten Sie positive Erlebnisse fest: Ein weiterer Weg, positive Erlebnisse besonders bewusst wahrzunehmen und damit Ihr Wohlbefinden zu steigern, ist ein sogenanntes Erfolgstagebuch. Darin sollten Sie möglichst viele Erfolge – und mögen sie noch so klein sein – und kleine Freuden festhalten. Wenn Sie das Tagebuch abends vor dem Schlafengehen führen, können Sie die positive Stimmung mit etwas Glück bis in den nächsten Tag retten – und starten sofort mit einem guten Gefühl.
  • Lernen Sie, Dinge zu akzeptieren: „Hinterher ist man meistens schlauer“ – dieses Bonmot kennen Sie sicherlich. Wenn Sie zu denjenigen Menschen gehören, die nach einem Misserfolg lange die verschiedenen Varianten durchspielen, sollten Sie es sich besonders zu Herzen nehmen. Denn in der Regel lassen sich Dinge, die in der Vergangenheit liegen, nicht mehr ändern. Lernen Sie damit klar zu kommen und akzeptieren Sie, dass es eben so ist. Das kostet wahrscheinlich Zeit und Mühe, ist es aber wert. Statt sich nach einem Missgeschickt mehrere Tage mit Gedanken wie „Hätte ich mich doch so oder so verhalten…“ oder „Warum habe ich nicht XY gemacht…?“ zu beschäftigen, machen Sie sich davon frei. Wenn Sie zu einer besseren Lösung des Problems kommen, sagen Sie sich immer wieder, dass Sie in Zukunft in einer vergleichbaren Situation so handeln werden. Damit haben Sie eine klare Handlungsanweisung, die auf neue Situationen gerichtet ist, statt sich mit Dingen zu befassen, die Sie im Nachhinein nicht mehr ändern können.
  • Die kleinen Dinge zählen. Ein weiterer Weg hin zu mehr Wohlbefinden und einer positiveren Einstellung ist, sich bereits über Kleinigkeiten zu freuen. Es sollte nicht immer nur der Hauptgewinn sein, der uns glücklich macht. Auch ein nettes Kompliment eines Kollegen oder das Schulterklopfen des Vorgesetzten für eine toll erledigte Aufgabe sollten Sie würdigen. Trainieren Sie das ruhig ganz gezielt. Sie werden merken, dass auch die kleinen Dinge eine große Wirkung haben können.

 

Freunden empfehlen
War dieser Artikel hilfreich?
JaNein