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Jobwechsel mit 50 – Tipps und Gründe für den Neustart
„Mit Ü50 stellt mich kein Unternehmen mehr ein!“ – dies ist ein weit verbreiteter Mythos. Ihre umfangreiche Berufserfahrung, die Sie in dieser Lebensphase mitbringen, ist für Arbeitgeber äußerst wertvoll. Sich in dieser Lebensphase beruflich neu zu orientieren, ist möglich und oft sogar ratsam. Wichtig ist, sich aus den richtigen Beweggründen zu diesem Schritt zu entscheiden. In welchen Situationen ein Jobwechsel mit 50 sinnvoll ist und wie Sie hierbei vorgehen sollten, lesen Sie hier.
Jobwechsel mit 50+: Wie sind die Aussichten?
Die Anzahl an erwerbstätigen Personen im gehobenen Alter steigt stetig an. Dies umfasst auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit über 60, wie ein Blick auf die Auswertung des Statistischen Bundesamts zeigt. Betrug der Anteil der Erwerbstätigen mit einem Alter zwischen 60 und 64 im Jahr 2012 noch 47 %, waren es zehn Jahre später schon 63 %. Derselbe Anstieg zeigte sich bei erwerbstätigen Personen über 65.
Diese Entwicklung hängt mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Bewerbungen von Personen mit reichhaltiger Berufs- und Lebenserfahrung genossen zuvor nur eine geringe Priorität. Mit dem zunehmenden, branchenübergreifenden Fachkräftemangel änderte sich dies. Immer mehr Arbeitgeber erkennen, wie wertvoll Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehobenen Alters sind. Wenn Sie sich mit Ü50 noch nicht im Ruhestand sehen und einen Jobwechsel in Erwägung ziehen, sind die Aussichten somit gut.
Gründe für und gegen einen späten Jobwechsel
Trotz der guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt ist eines unbestreitbar: Ein erfolgreicher Jobwechsel mit 50plus muss gründlich vorbereitet werden. Für jüngere Erwerbstätige ist die berufliche Umorientierung (meist) ein Selbstläufer. Als Kandidatin oder Kandidat mit Ü50 müssen Sie hingegen mehr Zeit und Geduld in die Jobsuche investieren. Wenn Sie in diesem Alter den Arbeitgeber wechseln möchten, sollten Sie dies gut begründen können – vor allem vor Ihnen selbst.
Es gibt zahlreiche Gründe, die den Wunsch nach einem Jobwechsel auslösen können. Untersuchungen zeigen, dass die Aussicht auf ein besseres Gehalt den größten Reiz ausübt. Auf den nachfolgenden Plätzen folgt Unzufriedenheit im Job durch fehlende Wertschätzung, ein schlechtes Betriebsklima oder eine mangelhafte Work-Life-Balance. Angesichts des erhöhten Aufwands für eine Bewerbung mit 50+ sollten Sie genau abwägen, aus welchen Gründen sich ein Jobwechsel in Ihrem Fall lohnt.
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Gute Gründe für einen späten Jobwechsel
Basiert Ihre Suche nach einem neuen Job auf einer Kündigung seitens Ihres aktuellen Arbeitgebers, nimmt Ihnen dies die Wahlmöglichkeit. Die folgende Auflistung umfasst somit nur mögliche Gründe für eine freiwillige berufliche Veränderung mit Ü50.
Sie sind unglücklich in Ihrem aktuellen Jobt
Ein zu hohes Arbeitspensum, fehlende Anerkennung oder Streitigkeiten im Team – es gibt viele Faktoren, die zu Unzufriedenheit im Job führen können. Suchen Sie in diesem Fall zunächst das Gespräch mit Ihrem Chef, denn oft verbessert dies die Situation. Trägt die offene Kommunikation keine Früchte und hält Ihre Unzufriedenheit langfristig an, ist dies ein guter Beweggrund für einen Jobwechsel. Denn: Bleiben Sie untätig, kann dies auf Dauer Ihre mentale und körperliche Gesundheit beeinträchtigen.
Ihre berufliche Laufbahn befindet sich im Stillstand
Sie möchten Neues kennenlernen
Ein später Branchenwechsel ist in vielen Fällen leichter als gedacht. Durch den Mangel an Fachkräften sind Quereinsteiger mittlerweile in (fast) allen Bereichen willkommen. Der Wunsch nach einer neuen Herausforderung ist menschlich – vor allem, wenn Sie Ihr Berufsleben lang in derselben Branche gearbeitet haben. Ein derart begründeter Jobwechsel mit 50 ist auch empfehlenswert, wenn Sie sich nach einem Job mit Sinn sehnen.
Ihre Erwartungen an Ihren Job haben sich geändert
Prioritäten ändern sich im Verlauf des Lebens – und dies wirkt sich auf den Beruf aus. Möglicherweise waren Sie in jüngeren Jahren ein überzeugter Karrieremensch, für den der Arbeitsplatz an erster Stelle stand. Mit Ü50 wünschen Sie sich nun mehr Zeit für Privates. Wenn Ihre aktuelle Arbeitsstelle keinen angemessenen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben bietet, ist ein Jobwechsel empfehlenswert.
Schlechte Gründe
Ein höheres Gehalt im neuen Job
Das Geld sollte nicht der alleinige Aspekt sein, den Sie in Ihre Entscheidung einbeziehen. Zufriedenheit im Beruf hängt von vielen weiteren Faktoren ab – zum Beispiel eine gute Stimmung im Team, eine positive Work-Life-Balance und fähige Vorgesetzte. Ist all dies an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz vorhanden, ist dies wertvoller als ein paar Euro mehr auf der Lohnabrechnung. Besser als ein Jobwechsel ist in diesem Fall, eine erneute Gehaltsverhandlung mit Ihrem Chef zu führen.
(Berechtigter) Tadel vom Chef am aktuellen Arbeitsplatz
Jeder Mensch hört lieber Lob als Kritik in Bezug auf die beruflichen Leistungen. Negatives Feedback sollte Sie allerdings nicht dazu bewegen, vorschnell die Kündigung einzureichen. Auch im neuen Job werden Sie bei gegebenem Anlass mit kritischen Worten konfrontiert werden. Betrachten Sie die Situation sachlich, statt emotional. Konstruktive Kritik ist stets eine Chance zur Verbesserung und ein normaler Bestandteil des Arbeitsalltags. Wenn Sie sich zu Unrecht kritisiert oder geringgeschätzt fühlen, kann ein klärendes Gespräch mit dem Chef helfen.
Anderen Personen blind nacheifern
Fällen Sie die Entscheidung zum Jobwechsel mit Ü50 auf Basis Ihrer eigenen Motivation und nicht, weil viele Personen in Ihrem Umfeld sich zu diesem Schritt entscheiden. Erfahrungen mit Gleichgesinnten auszutauschen, ist sinnvoll. Deren Erfolgsgeschichten lassen sich jedoch nicht 1:1 auf Ihren Einzelfall übertragen. Nehmen Sie einen neutralen Blickwinkel ein und betrachten Sie Ihre individuelle Situation realistisch. Sich bei einem derart wichtigen Schritt blind von anderen Menschen mitreißen zu lassen, mündet zwangsläufig in einer Enttäuschung.
Sie wissen nicht, wohin es gehen soll? Lassen Sie sich kompetent, kostenlos und persönlich beraten.
Danny Monien Personalberater
Warum Unternehmen Sie einstellen sollten
In 5 Schritten zu einem erfolgreichen Jobwechsel mit 50
Legen Sie Ihre Erwartungen an die neue Arbeitsstelle fest
Setzen Sie sich erneut mit den Gründen für Ihren Jobwechsel auseinander. Sehnen Sie sich nach mehr Freizeit oder suchen Sie primär nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten? Stellen Sie eine Checkliste an Charakteristika auf, die die neue Arbeitsstelle aufweisen muss. Gleichen Sie Ihre Anforderungen anschließend mit den Stellenbeschreibungen potenzieller Arbeitgeber ab. Portale für Arbeitgeberbewertungen können ebenfalls eine wertvolle Informationsquelle sein.
Frischen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auf
Bringen Sie Ihre Unterlagen auf den neuesten Stand, indem Sie Ihren Lebenslauf aktualisieren. Zwischenzeitlich absolvierte Fortbildungen, eine Erweiterung Ihres anfänglichen Verantwortungsbereichs – all dies sollte in Ihrer aufgefrischten Bewerbung Erwähnung finden. Mittlerweile wünscht der Großteil der Unternehmen eine Online-Bewerbung. Machen Sie sich mit dem digitalen Ablauf der Jobsuche vertraut.
Bereiten Sie sich gewissenhaft auf den Wechsel Ihrer Arbeitsstelle vor
Meistern Sie das Vorstellungsgespräch
Lebens- und Berufserfahrung, Gelassenheit, fachliche Expertise – erfahrenere Arbeitskräfte sind für Unternehmen äußerst wertvoll. Strahlen Sie dies im Vorstellungsgespräch aus. Gehen Sie mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein in den Termin und betonen Sie die bisherigen Erfolge in Ihrer beruflichen Laufbahn. Auf diese Weise können Sie den Eindruck Ihres Gegenübers von Ihnen als Neuzugang positiv beeinflussen.
Gehen Sie mit Ihrem aktuellen Arbeitgeber im Guten auseinander
Bleiben Sie Ihrem aktuellen Arbeitgeber gegenüber fair und halten Sie sich an die getroffenen Vereinbarungen, beispielsweise in Bezug auf die Kündigungsfrist. Bedanken Sie sich für die vergangenen Jahre – unabhängig davon, aus welchem Grund Sie das Unternehmen verlassen. Bei einer Eigenkündigung im Guten auseinanderzugehen, kommt Ihnen selbst zugute. Sie können Ihren alten Job mit einem positiven Gefühl abschließen und sich auf Ihre zukünftige Arbeitsstelle fokussieren.
Auf der Suche nach einem Job, der zu Ihnen passt?
Ich berate Sie gerne in einem kostenlosen Beratungsgespräch!
Danny Monien
Personalberater- und Manager
Welche Berufe eignen sich für erfahrene Arbeitnehmer?
Mit 50plus bringen Sie reichlich Know-how, erprobte Teamfähigkeit und umfangreiche Sozialkompetenzen mit. Dies macht Sie zu einer gefragten Arbeitskraft in allen Branchen. Der gewerbliche Bereich ist hiervon nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil: Die Anzahl an älteren Angestellten steigt in gewerblichen Berufen etwas stärker an als in kaufmännischen Berufen. Grundsätzlich stehen Ihnen (fast) alle Türen offen, um Ihren Wunsch nach einer neuen Arbeitsstelle zu realisieren. Welcher Beruf sich für Sie am besten eignet, verrät Ihnen ein Abgleich mit Ihren individuellen Zielen, Stärken und Erwartungen.
Traumjob bei HIT finden.
Quereinstieg, Weiterbildung oder Umschulung? Wann ist was sinnvoll?
Quereinstieg
Weiterbildung
Umschulung
10 Bewerbungstipps für Jobsuchende ab 50
Sie können aktiv beeinflussen, ob Ihr Jobwechsel mit 50plus erfolgreich verläuft. Ein entscheidender Faktor ist Ihre Bewerbung. Mit den folgenden Tipps steigern Sie Ihre Chance auf eine positive Resonanz seitens potenzieller Arbeitgeber.
Digitalisieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen, um sie für Jobangebote mit Online-Bewerbung parat zu haben. |
Lassen Sie Ihre Bewerbung von einer dritten Person gegenlesen, um Fehler oder Unstimmigkeiten leichter zu identifizieren. |
Bei einem Quereinstieg: Informieren Sie sich vorab genau über die Branche und benennen Sie im Anschreiben konkret Ihre Motivation für den Wechsel in die Branche. |
Geben Sie ein Ihrer Berufserfahrung angemessenes, aber realistisches Wunschgehalt an, sofern dies im Rahmen der Bewerbung gefordert wird. |
Bereiten Sie sich trotz Ihrer langjährigen Berufserfahrung intensiv auf das Vorstellungsgespräch sowie die typischen Fragen von Personalern vor. |
Priorisieren Sie die zu erwähnenden Informationen in Ihrem Lebenslauf, um ihn sinnvoll einzukürzen und ihm einen roten Faden zu verleihen. |
Präsentieren Sie sich in Ihrer Bewerbung und im Vorstellungsgespräch dynamisch und authentisch – versuchen Sie keinesfalls, krampfhaft jung zu wirken. |
Lassen Sie Ihre beruflichen Erfolge in Ihrem Lebenslauf für sich sprechen und thematisieren Sie Ihr Alter in der Bewerbung nicht, als wäre es eine Schwäche. |
Aktivieren Sie Kontakte, die Sie im Laufe Ihrer Karriere gesammelt haben – so erfahren Sie von Vakanzen, bevor diese öffentlich ausgeschrieben werden. |
Verschicken Sie auch Initiativbewerbungen – durch diese proaktive Vorgehensweise unterstreichen Sie die Ernsthaftigkeit Ihrer Jobsuche gegenüber potenziellen Arbeitgebern. |
Fehler, die Sie vermeiden sollten
Vorschnell handeln, statt besonnen vorzugehen
Schlecht über den aktuellen oder vergangene Arbeitgeber reden
Die Rolle des Bittstellers einnehmen
Erfahrenere Erwerbstätige erhalten leider nicht immer die Wertschätzung, die ihnen gebührt. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern und vermeiden Sie, sich als bedürftig zu präsentieren. Begegnen Sie potenziellen Arbeitgebern vielmehr auf Augenhöhe und vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten.
Den Wert der neuen Arbeitsstelle verkennen
„In meinen verbleibenden Jahren bis zur Rente…“ – diese Formulierung rutscht vielen Kandidatinnen und Kandidaten mit mehr Lebenserfahrung im Vorstellungsgespräch heraus. Arbeitgeber stellen ungern Personen ein, die den angebotenen Arbeitsplatz lediglich als Mittel zum Zweck betrachten. Betonen Sie, dass Sie in dem neuen Job nicht nur Ihre Zeit bis zum Ruhestand absitzen möchten.